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OndoSense erhält Auszeichnung für mikrometerpräzise Hightech-Sensoren

3. Platz beim CyberOne HighTech Award 2019

Freiburg, 10.10.2019 – Mit seiner vernetzbaren Sensorik auf Basis hochpräziser Radartechnologie und „smarter“ Software hat OndoSense den dritten Platz des begehrten CyberOne Hightech Award gewonnen. Die Sensorlösungen des Freiburger Startups liefern Unternehmen relevante Daten zur intelligenten Steuerung und Regelung von Produktionsanlagen und Maschinen.

Die robuste Radartechnik von OndoSense bietet dabei einen hohen Mehrwert: Sie arbeitet auch in schmutzigen und lauten Industrieumgebungen mit Dampf, Rauch oder Feuer absolut verlässlich: „Stahlwerke sind z. B. für Laser- oder Ultraschallsensoren ein sehr schwieriges Terrain. Aber Radarwellen sind unempfindlich gegen Schmutz oder Lärm und brauchen kein Licht. Mit Radarsensorik ist auch in ‚rauen‘ Umgebungen jederzeit eine hochgenaue und schnelle Dimensionsmessung, Objektpositionierung, Prozesssteuerung oder Qualitätskontrolle möglich“, erläutert Dr.-Ing. Mathias Klenner, Geschäftsführer von OndoSense.

Gemeinsam mit Dr.-Ing. Axel Hülsmann forschte er bei Fraunhofer in Freiburg bis 2018 an hochgenauen Radarsensoren auf Basis des sehr teuren Halbleitermaterials Galliumarsenid. „Unsere Industriepartner waren von unserer Sensorik begeistert. Bei der Frage nach den lieferbaren Stückzahlen und Kosten der Sensoren wurde uns bald klar, dass wir unbedingt ein Startup gründen mussten“, erzählt Hülsmann, Technischer Direktor von OndoSense.  Auf die gemeinsame Gründung von OndoSense 2018 erfolgte die Entwicklung eines hochpräzisen und vernetzbaren, erheblich günstigeren Radarsensors aus herkömmlichen Silizium-Komponenten. Inzwischen haben die OndoSense Sensoren die Marktreife erreicht und sind bereits bei neun Unternehmen im Einsatz. Mit diesen Kunden in Einsatzbereichen wie Regelungstechnik und Materialanalyse in der Stahlbearbeitung, Qualitätskontrollen in der Plastikindustrie oder Flüssigkeitsanalysen in der Chemie strebt das derzeit achtköpfige Startup ein starkes Wachstum in den nächsten Jahren an. Auch der Einstieg in die Mensch-Roboter-Kollaboration ist geplant: „Unsere hochpräzisen Radarsensoren sind ideal geeignet, um auch bei schlechter Sicht Kollisionen zwischen Menschen und Robotern verlässlich zu verhindern“, so Hülsmann.

Sensorik zur Verschleißkontrolle in Blockheizkraftwerken

Ein weiterer, neuartiger Einsatzbereich sind Blockheizkraftwerke (BHKWs): Dabei überwachen Radarsensoren die in BHKW genutzten Ottomotoren auf Verschleiß, um Ausfallzeiten zu verringern. Der Hintergrund: Beim Ausfall von kritischen Motorenbauteilen droht ein Totalschaden mit langwierigen Reparaturkosten im sechsstelligen Bereich. Diese Bauteile werden daher regelmäßig auf Verschleiß untersucht. Dafür muss ein Techniker anreisen, den Motor öffnen und inspizieren, was jährlich 4-8 Tage Ausfallzeit bedeutet. Die OndoSense Sensorlösung prüft die Motorenkomponenten dagegen im laufenden Betrieb auf Verschleiß. Dafür werden mehrere bleistiftgroße Messköpfe des auf den Nahbereich spezialisierten OndoSense proxi Sensor direkt im Motor verbaut und miteinander vernetzt. Die Algorithmen der Sensorsoftware überwachen den Zustand (z. B. das Spiel) der kritischen Bauteile und informieren den Betreiber in Echtzeit, ob eine Wartung notwendig ist oder ein Ausfall droht. „So verringern wir die Wartungskosten um 60% und reduzieren die Ausfallzeiten und Betriebskosten des BHKWs. Ziel ist, dass der Betreiber nur noch dann eine Wartung ausführt, wenn sie wirklich notwendig ist – Stichwort Predictive Maintenance“, so OndoSense Geschäftsführer Klenner.